07-Summerhill

“Summerhill - Eine Liebe in Malaysia” - Arbeitstitel

jetzt:

“Die Blüten der Sehnsucht” - 30.12.2007 ZDF, 20:15 Uhr

Erstmals könnt ihr meinen “Drehbericht” auf den Internetseiten einer großen deutschen Illustrierten lesen.

Unter www.super-illu.de findet ihr exclusiv mein Tagebuch und einige der vielen Fotos.

Ihr müsst links “TV... “ klicken und dann ganz unten auf “Mehr SUPER-Pix”. Naja, ist halt schon einige Monate her. Damals konnte man den Link zum Tagebuch auf der Titelseite finden :-)

 

Der große ZDF Sonntagsfilm

Super-Illu-Online::

"Papa, wenn ich groß bin, will ich auch mal Spießer werden." Mit diesem Satz wurde sie 2004 zum Werbestar. Jetzt dreht Lena Beyerling in Malaysia - und schreibt darüber exklusiv in ihrem Online-Tagebuch.

Die kleine Magdeburgerin steht gerade in Malaysia mit Erol Sander und Katja Weitzenböck für den ZDF-Film "Summerhill - Eine Liebe in Malaysia" vor der Kamera. Für SUPERillu.de führte sie exklusiv Tagebuch und schickte uns ihre schönsten Schnappschüsse. 

Für alle, die Lenas Tagebuch-Einträgen verpasst haben, hier die Original-Super-Illu-Fassung und exclusiv, erstmals veröffentlicht, Lenas Erlebnisse bei den Dreharbeiten, alles über Ipoh, die letzten Tage auf “Pankor Laut” und die Rückreise (blauer Text), inklusive bisher unveröffentlichten Fotos.

1. Wie alles begann...

Ich bin also auch dabei und spiele mit Erol nun schon zum dritten Mal zusammen in einem Film. Neben einigen Drehtagen habe ich auch jede Menge freie Tage, an denen ich für die Schule arbeiten und nebenbei noch Land und Leute kennen lernen kann. Von meinen Erlebnissen, die ich dabei auf dem anderen Kontinent mache, möchte ich euch berichten. Die ersten Tage führten mich nach Kuala Lumpur: Anfang Februar denkt ja noch niemand so recht an Sommerschuhe. Für mich eine interessante Erfahrung, es gibt in den Geschäften auch noch keine. Da Kinder aber jedes Jahr neue benötigen, in der Regel ein bis zwei Nummern größer, als die aus dem vergangenen Jahr, gab es vor der Abreise nach Malaysia ein ernsthaftes Problem. Auch konnte ich mir nicht vorstellen, was ich mit den ganzen Sonnen- und Insektenschutzmitteln anfangen soll, die Mama überall in Koffern und Reisetaschen verteilt hatte.

Siehe auch unter Presse!

2. Heißer Empfang in Kuala Lumpur

Genau 22 Stunden nach meiner Abreise in Magdeburg wusste ich es besser. Vor dem internationalen Flughafen Kuala Lumpur hieß es erst "Sonnenbrille auspacken" und dann "Jacken und Wintersachen einpacken". Wir hatten hier 14:00 Uhr Ortszeit und 30 Grad, in Magdeburg klingelt jetzt um 6 Uhr grade der Wecker, damit mein Bruder Laurin pünktlich zur Schule kommt. Der Flughafen war eher nicht so spektakulär. Es gab nicht mal einen zentralen Eingang, so mit Schildchen darüber "KUALA LUMPUR", oder von mir aus auch "KLIA", wie er hier genannt wird. Das liegt sicher daran, dass auf Grund der hohen Temperaturen, oder auch der teilweise enormen Regengüsse, alle möglichst in ein Gebäude rein-, bzw. unter eine Überdachung fahren. So enden die Bahnen unterm Flughafendach, die Buslinien ebenso. Auch Taxis und private PKW landen unterm Dach oder im Parkhaus und da hier niemand zu Fuß zum Flughafen kommt, sieht das Terminal auch so aus. Wie ein Parkhaus eben, na ja, mit Palme davor. Auf dem Flughafen hatte ich meine erste Begegnung mit einer Monorail, in der Stadt sollte ich noch öfter damit Bekanntschaft machen. Und eine weitere Begegnung musste ich auch machen. Air-Condition, überall und "Very Strong", die müssen hier so gut gekühlt mindestens 100 Jahre alt werden.

3. Englischunterricht im Taxi


Im Hotel angekommen wurde erst einmal ausgepackt und die Aussicht genossen. Ich konnte das "Time Square" Gebäude sehen, darüber berichte ich später noch, und den Pool. Aber wo waren die Petronas-Towers? Naja, ich sag mal, einpacken und umziehen dauerte 30 Minuten und dann hat's auch mit dem richtigen Ausblick geklappt. Gigantisch die Gebäude, besonders bei Nacht. Wegen der Hausaufgaben per E-Mail und damit mich meine Freundinnen auf dem Laufenden halten können, was in der Schule so los ist, habe ich nebenbei noch den Internetanschluss des Hotels getestet. Der war nicht so schnell wie zu Hause, aber auch nicht so teuer wie unser Telekom-Anschluss. "In-room tea / coffee selections, mineral water and internet are complimentary" - cool, die Englisch-Schulaufgaben brauche ich sicher nicht auszupacken. Bei unserem Fahrer konnte ich auch schon meine Kenntnisse anwenden. Er kennt jetzt meinen Namen, mein Alter und selbiges auch von der ganze Familie und unseren Haustieren.

4. Mit Jetlag in die Loopingbahn

Die ersten Tage waren drehfrei, wegen Jetlag, oder wie das heißt. Ich hab überhaupt nicht geschlafen und wir sind KL-Zeit (KL = Kuala Lumpur) kurz vor 11 Uhr zum Einkaufszentrum "Time Square" aufgebrochen. Zwar in Sichtweite des Hotels, dennoch sehr weit bzw. zeitaufreibend der Weg dorthin, da man sich zu Fuß am besten sehr langsam vorwärts bewegt, weil man sich sonst der Gefahr enormer Schweißausbrüche aussetzt. Besser geht es daher mit der Monorail. Nach dem Einsteigen musste ich an Filme denken, die in der Zukunft spielen. Jede Menge Rolltreppen, Stationen auf Stelzen, man schwebt fast lautlos über dem Straßenverkehr. Leider ist die Zukunft ziemlich eisig, zumindest, so lange man sich in der Monorail befindet. Das Geheimnis der von uns aufgesuchten Shopping-Mall befindet sich in der 5. Etage, oder noch genauer, von der 5. bis zur geschätzten 14. Etage. Für 25 Riggits, umgerechnet ca. 6 EUR, gibt's Loopingbahn und diverse andere Sachen, bei denen es einem, wenn man daran denkt, dass es zu Hause 4 Uhr nachts ist, schon etwas flau im Magen werden kann. Den Ausblick durch eine riesige Glasfassade auf die Hochhäuser der City gibt es beim Überschlag gratis und Papa hat nach der zweiten Runde Loopingbahn schlapp gemacht.

5. Gigantischer Ausblick & gepfefferte Taxipreise

Schneller, höher, weiter, Superlativen spielen in Malaysia eine große Rolle. Die Petronas-Towers sind die höchsten "Twin-Towers" der Welt und sollten am zweiten "Eingewöhnungstag" von mir bezwungen werden. Oje, man muss sich vormittags anstellen und ein Ticket ziehen, um auf die Skybridge zu kommen, die in 170 Meter Höhe die beiden Türme miteinander verbindet. Ist ja wie im Bürgerbüro, wenn man einen Reisepass benötigt. Ich habe übrigens eine neuen, mit biodingsbums Passfoto. Sieht doof aus, ist aber elektronisch oder so. Mein Ticket habe ich um 11 Uhr erhalten, gültig für die Besichtigungstour um 18:15 Uhr. Der Ausblick entschädigte für die lange Wartezeit. Da wir an diesem Tage nun schon zum zweiten Mal zu den Towers unterwegs waren, teilweise zu Fuß, haben wir für den Rückweg ein "schnelles" Verkehrsmittel gewählt, das Taxi. Natürlich haben wir ein sehr teures erwischt. Der ausgehandelte Preis war sowieso schon zu hoch und Wechselgeld hatte der Fahrer auch nicht dabei. S-H-W (schneller-höher-weiter), auch bei den Taxipreisen. Oje, da werden wir in Zukunft wohl nur noch "zu Fuß" unterwegs sein.

6. Dreharbeiten unter erschwerten Bedingungen

Gut, dass erst einmal Drehtage anstanden. Da gibt es ein Fahrzeug mit Fahrer von der Produktion und weite Fußwege bleiben einem erspart. Die Dreharbeiten allerdings sind schon etwas anstrengender als in Deutschland und Umgebung. Da ist zum einen die Sonne und die Hitze, dann kommen noch stechenden Insekten dazu. Ich bin immer in Wolken von Sonnenschutzmitteln und Insektenspray eingehüllt. Am Set in KL, wir haben in und auf dem Grundstück des Hotels “Carcosa”, das ist so eine Haus, wo jeder seinen eigenen Buttler hat, gedreht, war mein etwas nerviger “Filmkollege”, eine kleiner Affe, extrem stressig. Noch nicht wirklich dressiert, war er seeeeehr aufgregt und leicht kratzbürstig. Also, nicht so spielbereite Schauspieler werden manchmal auch rausgeschnitten. Ich denk mal, ihr werdet den Affen im Film nicht sehen. Erol Sander ist da ganz anders. Dies ist mein dritter Film mit ihm und ich mag ihn sehr. Er gibt mir immer Tipps, wie ich meine Rolle noch besser spielen kann. Das Beste ist, das mir das immer sehr hilft und dass ich, wenn ich anderer Meinung bin, nicht auf ihn hören muss. Dies ist beim Regisseur gaaaanz anders. Der hat immer Recht. Erol ist auch sonst total perfekt. Er kann nämlich nicht verlieren. Ich meine, wenn ich mit ihm Wette, will er immer unbedingt gewinnen. Das finde ich gut. Ich bin da genauso wie er, was gelegentlich zu kleinen Streitereien zwischen uns führt. Aber darüber berichte ich später noch. Am Set regnet es außerdem auch noch jeden Tag für ungefähr zwei Stunden. Die Stunden machen mir auch sonst zu schaffen. Ich meine die 7 Stunden Zeitunterschied. Ich kann nicht vor 3.00 AM Ortszeit einschlafen, da ist es in Deutschland erst 20:00 Uhr und das mit dem Aufwachen ist dann auch so ein Problem, steht ihr mal immer um 01:00 Uhr nachts, 8.00 AM Ortszeit, auf. Gut das wir auch nachts gedreht haben, da stimmt dann wieder alles. Komisch ist auch, dass ich vormittags meiner Mama, Lehrerin und Schulklasse immer E-Mails schreibe, wenn diese noch schlafen. Dann antworten die mir abends, wenn ich schon schlafe.

7. Sightseeing-Tour mit affigem Ende

Nach den ersten Drehtagen habe ich dann mit dem Schlafen so richtig zugeschlagen. 12 Stunden am Stück, nachmittags um 3 aufstehen und den Rest des Tages am Pool verbringen. Das war der erste freie Tag nach den Drehtagen. Der zweite sollte etwas eher beginnen. Papa hat ein Auto gemietet und es ging auf "sightseeing tour" quer durch KL. Als erstes haben wir an historischen Stätten gestoppt. Ich habe mir den alten Bahnhof von KL angesehen. Das Gebäude stammt aus der Kolonialzeit, ebenso wie der ehemalige Sitz der britischen Verwaltung. Beide Gebäude haben vor vielen Jahren ihre Bedeutung verloren, das eine wurde zu klein, das andere überflüssig, seit 1957 ist Malaysia unabhängig. Ein anderes Gebäude ist aber noch in Nutzung, Malaysia hat einen König. Der wird bewacht, und das sogar zu Pferde. Alle vier Stunden werden die Pferde ausgewechselt. Äh, die Reiter natürlich auch. Schon immer leben in Malaysia Menschen unterschiedlichster Religionen friedlich zusammen. Es stehen Tempel neben Moscheen und Kirchen. Die Batu Cave, eine Höhlenanlage mit Hindutempel ist nur über 276 Stufen zu erreichen, bei 32 C kein leichter Weg zu Gott. Ich habe am Fuße der Treppe das Video des Tages gedreht. Demnächst bei der "Pannenshow" zu sehen: "Gieriger Affe auf Futtersuche stürzt mit Mülltonne um" - by Lena Beyerlig

8. Shopping-Tipp im Vogelpark

Bei all den vielen Sehenswürdigkeiten, der Vogelpark ist da noch so ein Highlight, ein riesiges Areal, überspannt von einem riesigen Netz, unter dem man riesige Vögel antreffen kann die an einem vorbeifliegen oder laufen, muss man immer mit starken Regenschauern rechnen. Da man vergisst einen Schirm mitzunehmen, warum auch, bei Sonnenschein und 30 Grad, muss man sich etwas einfallen lassen. Natürlich kommen bei den ersten Regentropfen die Schirmverkäufer und wollen einem ein etwas älteres Modell zu modernen preisen verkaufen. Die erfahrene Shopping-Frau löst das Problem aber auf andere Weise und kauft schnell ein tolles Geschenk für die Verwandtschaft zu Hause, schon ist das Geld gut angelegt, und einen Regenschutz gibt es gratis dazu.

9. Malaysische Küche..? Auf keinen Fall!

Bei all den Aktivitäten muss man natürlich jede Menge trinken und ab und zu auch mal etwas essen. Ich bin da mal ganz ehrlich, außer Pizza und Pasta bekomme ich hier nichts runter. Daher war der Ausflug in ein traditionelles Restaurant eher von kurzer Dauer. Nach Kostproben aus zwei oder drei der vielen Schälchen mit unterschiedlichen Speisen drehte sich bei mir der Magen um. Ein Versuch bei einer weltweit präsenten Restaurantkette war da schon erfolgreicher. Das Essen war fast so wie in Deutschland, lediglich die Wachstuchtischdecken im Bavaria-Style hatte ich nicht mal in München gesehen. Am liebsten aber esse ich im "Opera". Hier, an der Buket Bintang, der Haupteinkaufsstraße Kuala Lumpurs, sozusagen der Kö, dem Kuh-Damm, der Vaci, der Zeil von Malaysia, gibt es die besten Pizzen und die tollsten Spagetti von ganz KL. Der Kellner spricht deutsch und man kann den Service über Funk, es piept dann in den Armbanduhren der Kellner, rufen. Das ist witzig, ich kann es aber nicht so richtig verstehen, da hier sowieso fast jeder Tisch sein eigenes Personal hat. An den Straßenecken geht das Erfrischen auch ganz ohne Geschirr. Kokosnussmilch mit dem Trinkhalm, direkt aus der Frucht.

10. Mit Erkan und Stefan auf den Kuala Lumpur-Towers

Schneller, höher, weiter, daran habe ich auch beim Eye of Malaysia, einem Riesenrad, gedacht. Stimmte allerdings nicht. Papa hatte vom Eye of London gelesen, war ganz aufgeregt. Als er dann das EoM sah, meinte er nur: "Das hier ist auch nicht anders, als früher im Plänterwald". Oder doch? Die Kabinen hatten Air-Condition und man konnte sich eine VIP-Gondel, mit besonders dunkel getönten Scheiben, buchen. Wir hatten Musik, vielleicht gibt es in der VIP-Gondel DVD, auf jeden Fall aber gibt es am See vom 07. Januar - 31.12. Wasserski, jedenfalls stand es so auf den Plakaten an den Laternen. Also, Wasserski bin ich nicht gefahren, ich glaube auch, Skifahren ist für Schauspieler unter Vertrag verboten. Am Abend musste ich noch Text lernen und die Deutschsachen habe ich dann auch noch ausgepackt, um die ersten Schulaufgaben zu erledigen. Am nächsten Tag, noch einmal drehfrei, katapultierte mich dann der Aufzug des KL-Towers in 20 Sekunden zur Aussichtsplattform in 276 Meter Höhe, "S-H-W" eben. Dann erklären einem Erkan und Stefan den tollen Ausblick, jedenfalls hört sich die deutsche Tonbandstimme so an. Irgendwo habe ich auch etwas von Bungee-Jumping gelesen. Aber Papa hat es mir nicht erlaubt. Bestimmt, weil Schauspieler unter Vertrag…, na ja, ihr wisst schon.

11. Der Traum vom Bratwurst-Stand

In KL findet immer ein Festival oder anders Ereignis statt. Ende Februar bis Anfang März zum Beispiel wird das Chinesische Neujahr gefeiert. Na ja, bei uns ist Neujahr ja nur am 1. Januar, aber Papa meinte, er kenne so was auch vom 8.März, dem Internationalen Frauentag, der wurde früher auch über mehrere Wochen gefeiert, weil die Restaurants immer ausgebucht waren. Um mich einzustimmen habe ich mir natürlich in Chinatown traditionelle Kleidung gekauft. Einen freien Verkaufsstand habe ich auch gefunden. Deutsche Bratwürste für Touristen währen bestimmt der Renner. Bei der abendlichen Neujahrsparade ging es dann noch einmal um "S-H-W", es gab den längsten gedeckten Tisch der Welt, demnächst vielleicht im Guinness-Buch der Rekorde. Haha, und ich war dabei, auch wenn mir das Essen nicht so geschmeckt hat. So, nicht das ihr nun denkt, ich habe nur Freizeit. Es fand auch ein weiterer Drehtag statt und ich habe die ersten Ansichtskarten geschrieben. Die Deutschaufgaben sind auch schon fast erledigt, da hab ich mir doch etwas "shoppen" v

12. Auf Schnäppchenjagd

Andenken kaufen im Werksverkauf, das klingt interessant und hört sich nach "Schnäppchen" an. Da bin ich natürlich dabei. In einer Zinnfabrik wurden eindrucksvoll einzelne Verarbeitungsschritte vorgeführt. Ich durfte einiges ausprobieren und fand die Arbeit "unbezahlbar". Äh, so wie die Andenken im Werksshop. Na ja, ganz so schlimm war es nicht und ein Foto mit dem fetten Bierkrug am Ausgang ist ja auch einiges Wert. Ihr könnt euch sicher denken was jetzt kommt? Schneller-Höher-Weiter, der Krug ist der größte seiner Art und soll im Buch der Rekorde stehen. Ein weiterer Besuch führte mich in eine Textilfabrik. Hier werden Stoffe bemalt oder mit Batiktechnik verziert. Alles frei Hand, sozusagen jedes Stück ein Unikat. Papa hatte früher ein T-Shirt mit lauter Kreise drauf, fast wie ein Spinnengewebe. Ich habe jetzt ein tolles buntes Tuch mit Anleitung zum Knoten und Binden des guten Stückes. Na, da warte ich nun aber auf die letzten Tage meines Malaysia-Aufenthalts. Nach zwei weiteren Drehtagen geht es demnächst nach Ipoh, eine der größten Städte Malaysias, anschließend in die Cameron Highlands und in der vorletzten Märzwoche noch nach Pankor Laut, einer Privatinsel mit tollen Stränden - und dann auch mit Lena im tollen Tuch.

13. Auftritt im Zoo und Abschied von KL

Auch drei Wochen Kuala Lumpur gehen einmal vorbei. Verabschiedet habe ich mich mit einem Zoobesuch. Besonders beliebt und somit gut besucht waren die Tiershows. Nachdem wir am Nachmittag nicht alles sehen konnten, was auf der Bühne so abging, haben wir uns, den Rest des Zoos hatten wir uns zwischenzeitlich schon angesehen, zwei Stunden vor Beginn der Nachtvorstellung, schon mal unsere Plätze in der ersten Reihe gesichert. Genau vor uns wurde, noch in Abwesenheit des restlichen Publikums, eine Schlange in ein Versteck untergebracht. Bei der abendlichen Tiershow dann störte jemand aus dem Publikum den Ablauf. Er würde sein Haustier vermissen. Als er dann irgendwann verkündete, irgendwo in den ersten Reihen müsse seine Schlange rumkriechen, waren die Spitzenplätze sofort wie leergefegt. Mit unserem Insiderwissen saßen wir nun ganz vorne und dort ganz einsam. Na, da hätten wir ja nun nicht schon zwei Stunden vorher Platz nehmen müssen, wenn jetzt alles frei ist. Als Schauspielerin habe ich natürlich sofort die Chance wahrgenommen und mir einen eigenen Auftritt nicht nehmen lassen. Ich habe die Schlangentanznummer übernommen. Na ja, ich werde noch etwas üben müssen, die Schlange hatte ein ganz schönes Gewicht und das mit dem Tanzen hat dann nicht ganz so hingehauen. Da es dieses Mal auch mit den Taxis, anders ist der Zoo nur schwer zu ereichen, geklappt hat und unser Tagesbudget nicht gesprengt wurde, sind wir noch kurz vor Mitternacht in meinem Lieblingsrestaurant "Le Opera" gelandet. Ihr wisst doch, das mit dem Kellnerfunk und den tollen Spagetti. Etwas anderes tolles hatte ich bisher noch nicht erwähnt, hier spielt und singt abends ein begnadeter Musiker. Geht hin und hört ihn euch an. Tschüss Kuala Lumpur, ich werde dich vermissen...

14. Ipoh - Stadt der Hausaufgaben und E-Mails

...und das schon am nächsten Tag. Nach knapp drei Stunden Autobahnfahrt mit wahnsinnigen 90 km/h erreichten wir Ipoh. Die Stadt ist zwar schön bunt, aber auch sehr rechtwinklig oder rechteckig oder äh, na ja, jedenfalls liegen die Straßen alle eintönig parallel nebeneinander. Bei dem tollen Ambiente habe ich mich spontan entschlossen den Aufenthalt vorrangig für das Erledigen meiner Post und Hausaufgaben zu nutzen. Mathe kommt hier gut, noch besser Geometrie, sozusagen passend zur Stadt. Ich habe also ganz schön was weggeschafft an Aufgaben, schließlich habe ich den gesamten Lernstoff von 6 Wochen mit dabei. Neben der Beantwortung einiger E-Mails habe ich noch meine Fans auf der Lena Beyerling Fan-Seite besucht. Dann hatte das Hotel auch noch einen tollen Pool, ich nur einen Drehtag und ein Gericht außerhalb von Pizza und Pasta habe ich auch mal gefunden - Sushi. Für mich gab es die Spezialanfertigung "Reis mit Gurke", ohne Seetang drumrum. In der Umgebung von Ipoh befinden sich jede Menge Tempel, die man besichtigen kann. Das habe ich natürlich auch gemacht. Manchmal sah es vor den Anlagen ein wenig so aus wie in Disneyland, so mit bunten Figuren und Foto-shooting. Toll waren auch der viele Rauch und die Gebetsmühlen. Ach ja, Getränke auf der Straße gab es hier auch. Dieses Mal Zuckerrohrsaft in Tüten. Schnell frisch gepresst und genauso schnell waren wir auch wieder weg aus Ipoh.

Halt, einiges gibt es doch noch zu berichten. Die Dreharbeiten fanden in einigen der Tempelanlagen statt und wir mussten mehrfach auf einen Turm steigen. Erol und ich haben mal wieder gewettet. Es ging um die Anzahl der Stufen. In unserem Billig-Reiseführer (Erlebnisberichte im Internet) stand eine andere Zahl als in Erols “Malaysia für Erol Sander”. Da wurde dann gezählt, nein, nicht 2x, mehrfach hoch und runter, mehrfach verzählt und am Ende, nach Stunden auf und ab, keine Einigung. Na ja, da er hier nicht lesen wird, behaupte ich mal: ICH HABE RECHT – und somit die Wette gewonnen.

15. Weihnachten im März

Wir haben zwischenzeitlich Koffer und Taschen umgepackt und nun liegen wieder die etwas dickeren Sachen obenauf. Schon nach einer Stunde Fahrzeit Richtung Cameron Highlands wurde es merklich kühler. Erstmals seit 4 Wochen saß ich in einem Auto mit ausgeschalteter Air-Condition. Hunderte Kurven später und 1500 Meter höher dachte ich dann es ist Weihnachten. Vor unserem Hotel empfing uns ein mit Lichterketten geschmückter Tannenwald. Es war nass und kalt. Das kein Schnee lag weckte noch mehr Erinnerungen an Weihnachten. Sozusagen fast alles so wie zu Hause. Passend zum Weihnachtsgefühl, da geht es ja auch um Geschenke und Überraschungen, war die Nachricht, die mich am frühen Abend erreichet. In Deutschland wurden die Nominierungen für den Deutschen Filmpreis bekannt gegeben. Und in der Kategorie "Bester Kinder- und Jugendfilm" ist "Die Wolke" nominiert. Mein kleiner Bruder hat im Film den "Uli" gespielt und im letzten Frühjahr ganz viel Fanpost bekommen. Im Zimmer habe ich erst einmal die Heizung gesucht. Ich bin in Asien und mir ist kalt. Das ist schon komisch. Die Zimmer haben weder Heizung noch Air-Condition, es ist tagsüber 20-25 Grad warm, nachts sind es 15-20. Einzige Wärmequelle ist ein Kamin im Lesezimmer. Na ja, vielleicht noch die Herde in der Küche. Ich habe den Aufenthalt im Lesezimmer gewählt, nicht das ich noch das Gemüse putzen.

15. It´s tea time

In den Bergen der Cameron Highlands wird in riesigen Plantagen Tee angebaut. Da wollten wir uns eine Besichtigung natürlich nicht entgehen lassen. Unendliche Weiten und ich frage mich, wie können die das alles ernten, ohne die Hälfte der Teepflanzen zu vergessen. Aber, wie auch die Teefabrik, liegen die Wohnstätten der Teepflücker mitten in den Teebergen und da ist das für sie sicher so wie für uns der Garten. Äh, was wächst in unserem? Und wo? Egal jetzt, der heimatliche Garten ist noch 14 Tage und einige tausend Kilometer entfernt. Hier sammeln die Teepflücker bis zur Mittagszeit ihre Körbe voll. Dann geht es an den Straßenrand, Körbe ausgeschüttet, Blätter sortiert und ab in große Säcke damit. Also, mit dem Auto sind wir da ja nun nicht richtig durchgekommen. Man fährt dann einfach so darüber. Da haben wir der Fabrik schon mal etwas Arbeit abgenommen. Auf einen Anhänger geladen geht es dann hinten rum in die Fabrik und auf der anderen Seite kommen schon die Touristen mit Bussen angefahren und kaufen den fertigen Tee. Übrigens bin ich ja ausgebildete Teepflückerin. In Sri Lanka hatte ich damals gelernt: Immer nur die jungen Blätter pflücken und immer an der Stelle, wo es zwei sind von der Pflanze zupfen. Das habe ich hier aber niemanden erzählt. Die Arbeit sieht schon ganz schön anstrengend aus und nachher kommt da noch jemand auf die Idee mich zu beschäftigen.

16. Fondue auf malaysisch


In den Cameron Highlands gibt es ein Dorf, in dem leben die Ureinwohner Malaysias, die Orang Asli. Da fast jeder Tag meines Aufenthalts Drehtag war konnte ich das Dorf nicht besuchen, habe aber einige Orang Asli unterwegs getroffen. Die waren sehr nett, aber wenn ihr mich fragt, ich weis nicht, ob das wirklich Ureinwohner waren, zumindest die, die ich getroffen habe. Hat bestimmt was mit Tourismus zu tun oder so. Wahr ist aber, ich habe es selbst probiert, man muss sich die Spezialität der Highlands in der Gaststätte selber kochen. Wie das geht? Man bestellt sich ein "Steamboat" und bekommt dann zunächst einen Gaskocher auf den Tisch. Dazu einen Topf mit zwei verschiedenen Brühen und ab geht`s. Die frischen Zutaten z.B. Fisch, Huhn, Gemüse und so, werden ganz nach Belieben und Geschmack in eine der beiden Brühen gegeben und gar gekocht. Das ist lustig und schmeckt sehr lecker, nur das Herausfischen mit den Stäbchen ist nicht so einfach. Es hat mich etwas an Fondue erinnert, nur das hier jede Menge in den Topf passt und man daher nicht ewig auf seinen Spieß warten, oder den eines anderen stibitzen muss. Das Fondue wird ja auch mit Strom betrieben. Warum die hier lieber Gas verwenden seht ihr auf dem Foto mit dem Strommast. Man könnte hier noch jede Menge erleben, es gibt u. a. noch Erdbeer-, Schmetterlings- und Käferfarmen sowie Nachtmärkte und Wasserfälle, aber ich bin ja für Dreharbeiten in Malaysia und da ruft schon die nächste und letzte Station, Pangkor Laut. Ihr wisst doch, ich hab mir in Kuala Lumpur in der Batikfabrik extra ein tolles Tuch für den Strand gekauft. Das liegt jetzt im Koffer obenauf und die heimischen Wintersachen liegen wieder ganz unten.

 

17. Du Papa, ich kenn da `ne Insel, wo jeder seine eigene Hütte hat...

...meine steht auf Stelzen im Wasser. Doch erst einmal musste ich auf die Insel kommen. Man kann schwimmen, fliegen oder ein Boot nehmen. Letzteres habe ich im Hafen von Lumut getan. Es war gar nicht so einfach den großen Kasten aus dem Hafen zu schippern. Nach einer Stunde Seefahrt war es dann soweit. Pangkor Laut, die Insel der Inseln, ausgezeichnet mit vielen Preisen und so. Na ja, den für "Kinderfreundlichkeit" haben die nicht bekommen. Es gibt hier doch tatsächlich ein Restaurant, da sind Kinder unter 16 nicht erlaubt. Gut das die noch einige andere haben, sonnst müsste ich ja glatt verhungern. Ansonsten ist die Insel echt cool. Ich wohne in einer tollen Hütte, habe fast einen Privatstrand, einen eigenen Sonnenuntergang und wenn ich vom Strand zur Unterkunft möchte ist das kein Problem. Ein Anruf bei der Rezeption genügt und schon schicken die ein Fahrzeug. Im Wasser schwimmen hier die komischsten Dinge herum. Ein Schiff zum Beispiel, das den ganzen Müll rausfischt und Krokodile. Das dachte jedenfalls Papa zunächst, als er einen Waran sah und mich ganz aufgeregt gerufen hat. Am Strand haben wir dann noch mehrere getroffen. Die latschen da einfach so rum, sind aber total scheu und somit schlecht zu fotografieren. So wie die Krebse, die über den Sand huschen und sofort in ihren Löchern verschwinden, wenn man sich bewegt. Am Sonntag musste der Andenkenladen geschlossen werden. Ich habe mein ganzes Taschengeld ausgegeben und nun brauchen die erst Nachschub. Nach dem Einkauf habe ich dann in der Badewanne entspannt. Fünf Meter über dem Meer, toller Ausblick inklusive. Ein wenig habe ich dabei auch von zu Hause geträumt, doch erst mal sehen, was es in den nächsten drei Tagen noch aufregendes zu Erleben gibt...

 

 

 

 

18. Dreharbeiten und Schlussklappe

Von den Dreharbeiten darf ich ja nicht allzu viel berichten. Schließlich sollt ihr euch ja alle den Film am 30.12.2007 (ZDF – 20:15 Uhr) ansehen. Und auch sonst kann ich hier nicht alles aufschreiben, was ich in den 5 Wochen so alles erlebt und gesehen habe. Ich würde mindestens die doppelte Seitengröße benötigen und das Hochladen der über 1000 Fotos würde sicher ewig dauern. Zum Dreh noch so viel: Wir haben am tollen Strand von Pangkor Laut gedreht und in einer “Estate”. Schaut euch die Web-Seite der Insel an, dann wisst ihr was ein Estate ist. Wenn wir dann alle ungefähr 10 Jahre sparen, können wir uns so ein Anwesen auch mal für ne Woche mieten. Im Film werdet ihr einige Bilder sehen – genial die Häuser und Grundstücke. Genial auch, wir hatten (O-Ton des Tonmeisters) fast 5 Wochen Tinitus. Die Umweltgeräusche der vielen Tiere sind ständig präsent, es pfeift unaufhörlich in den Ohren. Für die Schule habe ich mindestens 150 Tiere und Pflanzen fotografiert. Fotos vom Set habe ich auch in Massen, vielleicht veröffentliche ich noch einige Bilder, wenn der Film gelaufen ist. Damit er dies kann, muss die letzte Szene abgedreht werden. Meine letzte war die 81R und wenn die dann im Kasten ist gibt es jede Menge Applaus und auf Pangkor Laut für mich, nach fast 6 Wochen Reisezeit, kein Halten mehr. Abreise sofort, noch am selben Nachmittag. 

19. Abreise im Sauseschritt

Damit es dann auch schnell heimwärts geht, hat man mir ein Schnellboot spendiert. Da geht’s in 20 Minuten zum Festland, sonst brauchts ja etwas über eine Stunde. Ich bin froh, dass die Schlange, die ich am Hafen fotografiert habe, nicht mit ins Schnellboot durfte. Die hatte ein anderes Reiseziel. Wenn auf der touristischen Seite der Insel eine Schlange angetroffen wird, fängt man sie ein und bringt sie auf die andere Seite der Insel, um sie wieder frei zu lassen. Ohne Schlange an Bord hatte ich jede Menge Spass und zumindest der erste Teil der Rückreise verging wie im Fluge. Es ging dann noch 6 Stunden mit dem Auto zurück nach KL, um 02:00 Uhr Ortszeit saß ich dann im ersten Flieger, um genau 11 Stunden später, nach Zwischenstopp in Dubai, in Berlin aus dem Flieger zu steigen. Um 6 bin ich aufgestanden, von 11:00 bis 16:00 Uhr habe ich gedreht, Packen, Speedboot, Busfahrt und Fliegen, anschließend über die A2 nach Hause, Ankunft 17:00 Uhr, manchmal dauert ein Tag eben 38 Stunden obwohl nur 11 vergangen sind…

Fotos: V-271 - 285

 

[ zurück zu Lena ]

[ zurück zu Lena ]